Kritik - Hochzeit des Figaro
der Oper "Hochzeit der Figaro" im Sommer 2004
Open-Air-Vorstellungen der Kammeroper Frankfurt im Palmengarten Frankfurt

Die Hochzeit des Figaro ist die dritte Mozart-Oper in Folge. Etabliert als erotischer Bösewicht hat sich dabei Johannes M. Kösters, der im vergangenen Jahr den Don Giovanni sang. Sein Graf Almaviva ist das Sinnbild eines letzten männlichen Aufbäumens. Drängend, gehaltvoll, Ehrfurcht gebietend klingt Kösters Stimme, doch nur stolpernd folgt der Graf dem Pfad seiner Triebe.
Die anderen, Jüngeren, sind ihm stets einige Schritte voraus....

die deutsche bühne 9/04, 75. Jahrgang, September 2004

Überzeugende Sängerleistungen
Plötzlich im 3. Akt weht´s dem Grafen (Johannes M. Kösters) bei Arie die Deko um die Ohren. Sturm. Regentropfen. Orchester flüchtet unter Konzertmuschel. Wetteramt meldet heranziehende Hagelfront. Abbruch. Schade. Trotzdem: Wunderbarer erfüllender Abend. Wertung: SEHR GUT ...

Bild, Dienstag 20 Juli 2004

...mit dem Orchester auf der Bühne und den Akteuren bloß mehr konzertant an der Rampe machten deutlich, was die eigentliche Präsenz dieser Figaro-Produktion ausmacht. Diese Sängerinnen und Sänger verfügen nicht nur über absolut geeignete Mozart-Stimmen, sie stellen auch Typen dar, ganz aus sich heraus.  Ihr Mienenspiel, ihre Ausstrahlung sind stets szenenbeherrschend. Allen voran hier der Bariton Johannes M. Kösters als Graf Almaviva, eine bezwingende Gestalt, ein mächtiger Gegenpart im Kampf mit dem liberalen System ebenso wie mit dem Hagel aus Höchst.

Frankfurter Rundschau, vom 19. Juli 2004